ERKHEIM-SCHLEGELSBERG/OTTOBEUREN –
 "Gut, dass man sich hier mal visuell austauschen konnte" – so ist das Fazit etlicher Teilnehmer des 1. Ottobeurer Notfunksymposiums. Über 30 Teilnehmer aus 15 Ortsverbänden bzw. vier Distrikten waren zu dieser Veranstaltung in das Unterallgäu gekommen – zur Freude der Organisatoren des ausrichtenden Ortsverbandes Ottobeuren um T10-OVV Michael Bader, DJ1MGK, die weniger erwartet hatten. Aus Schwaben war die Mehrzahl der Ortsverbände vertreten, darunter mehrere OVVs und der Distriktsvorsitzende Schwaben Thomas Kalmeier, DG5MPQ. Auch der Landkreis Unterallgäu war mit einem Behördenvertreter zugegen, mit dem demnächst ein Termin vereinbart werden soll.

Im Blickpunkt des Vormittags standen mehrere Vorträge. So informierte der bayer.-schwäbische Notfunkreferent und Vize-DV Dieter Fleischmann, DL9VD, über aktuelle Entwicklungen im Notfunkbereich und Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit mit den Behörden. Er machte dabei deutlich, dass BOS-Funkdienste nicht ersetzt werden könnten; die Funkamateure stünden
aber bei Bedarf zur Verfügung, wenn sie um Übermittlung von Nachrichten gebeten werden. Allgemein wird mittlerweile ein stärkeres Interesse der Behörden am Amateurfunk festgestellt, als in früheren Jahren.

Der württembergische Distriktsnotfunkreferent Jürgen Mayer, DL8MA, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem Einsatzmöglichkeiten von WinLink auf UKW.

In Deutschland ist diese Variante des Zugangs ins WinLink-Netzwerk noch recht unbekannt. Neben den Möglichkeiten mit Winmor und PACTOR über Kurzwelle sind auch RMS-Zugangsserver auf UHF/VHF möglich. Die Datenübertragung erfolgt hier mit Paket-Radio durch einen Terminal-Node-Controller (TNC). Als Mail-Programm wird wie auf Kurzwelle RMS-Express verwendet.

Jürgen, DL8MA führte bei seinem Vortrag einen RMS-Paket-Server live vor. Dabei wurden über eine Paket-Radio-Verbindung auf 70cm Mails in das WinLink-Netzwerk verschickt bzw. von den WinLink-Servern abgerufen. Im Laufe des Sommers wird mit DB0GH der erste RMS-Paket-Server auf UHF/VHF in Süddeutschland im WinLink-Netzwerk verfügbar sein.

Mit WinLink auf UKW können regionale Netzwerke für die Mail-Übertragung aufgebaut werden. Diese ergänzen dann RMS-Server auf Kurzwelle.

Inspiereren liessen sich die Anwesenden von den OM, welchen ihren Notfunkkoffer mitgebracht hatten und ihre Ausrüstung vorstellten. Lebhaft wurde der jeweilige Kofferinhalt diskutiert, mitunter nach Bezugsquellen der Accesoirs gefragt und da und dort auch Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Mit einer Reihe Ideen und Impulse gingen die am Notfunk interessierten OM wieder auf die Rückreise; die Teilnehmer wollen weiter in Kontakt untereinander bleiben. Eine ov-übergreifende Zusammenarbeit von Notfunkinteressierten z.B. im Raum Allgäu wird angestrebt.

(Info: DL8MA/DL2GBG)

Bilder im Oberschwaben-Bilderportal unter:
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