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silent key: Herbert, DJ6PU – Funkfreunde bei der Urnenbesetzung dabei

OWINGEN –
Für immer von uns gegangen ist ein OM, der für etliche Funkamateure im Bodenseeraum ein jahrzehntelanger Wegbegleiter, Zeitgenosse und Freund war: im Alter von 92 Jahren verstarb kurz nach Weihnachten 2021 Herbert, DJ6PU, aus Hohenbodman.

Er wird als facettenreicher aktiver OM in Erinnerung bleiben: das Team des Oberbayern-Rundspruchs kennt ihn noch als allwöchentlichen Teilnehmer des Rundspruch-Bestätigungsverkehrs, bei der Grossraumfuchsjagd war er dabei; die Hörer und Nutzer des „Wasservogel“-Relais (=DB0WV) und des Sipplinger Relais (DK0TEN) freuten sich, wenn die dortigen Gespräche ihn animierten, sich aus dem Hintergrund zu melden, um z.B. einen Erfahrungsbericht aus erster Hand zu geben. Auch bei den Feldtagen des OV Pfullendorf (A48) sowie der DB0WV-Relaisgemeinschaft war er ein gern gesehener regelmäßiger Gast.

1963 hat Herbert Veh die Amateurfunklizenz erworben. Es erstand mit diesem Hobby eine dauerhafte und innige Leidenschaft. DJ6PU gehörte zu den Gründungsmitglieder des 1967 gegründeten OV Überlingen, A31; er beteiligte sich rege am Ortsverbandsleben und -aktivitäten und war zuletzt Mitglied des OV Markdorf (A44). Er wurde 2012 für 50-jährige DARC-Mitgliedschaft geehrt.

Seine Leidenschaft galt bis ins hohe Alter den Eigenbauaktivitäten. Hausbesucher staunten über sein technikvollgestopftes Zimmer, das „Werk 1“, wie er es nannte. Hier gab es einen größeren Bereich mit erfolgreich zusammengebauten und kreierten Gegenständen; immer wieder kamen ihn – mit bemerkenswerten Erfindergeist – neue Ideen, der er realisieren konnte (bis hin zur Patentanmeldung) und auch diverse gelungene Optimierungen hat er verwirklicht. Sein Leben lang hatte DJ6PU Freude daran, herauszufinden, wie Dinge funktionieren. Zeitzeugen erinnern sich daran, wie er eisern an Lösungen gearbeitet hat, auch wenn dafür außergewöhnliche Wege nötig waren. Exponate sind von ihm auch im Deutschen Museum zu sehen. Nicht selten wurde er um Rat gefragt und um Hilfe gebeten für Reparatur und Instandsetzung, wofür er bereitwillig zur Verfügung stand. Geme gab er seine Erfahrungen weiter und sorgte nicht selten für einen Eigenbau-Impuls bei seinen Funktreunden. In Erinnerung wird von Herbert auch bleiben, wie er eine Situation mit Wilhelm-Busch-Gedichten und lateinischen Zitaten kommentierte.

Mehrere Funkfreunde waren zu seiner Urnenbeisetzung gekommen, darunter drei vom OV Pfullendorf (A48).