ZUGSPITZE –
In letzter Zeit musste die Relaisfunkstelle auf der Zugspitze DB0ZU leider
mehrmals abgeschaltet werden, um die Gemüter von in Streit geratenen Benut-
zern zu beruhigen.
Immer wieder sind lang andauernde Monologe über Politiker, den Euro, die
Schlechtigkeit der Welt, die fehlende Gerechtigkeit und über den persönlichen
Frust als Gesprächsinhalte zu hören: DB0ZU mutiert zum Sozialforum. Das ge-
fällt vielen Relaisbenutzern nicht, und weil es auch bei Funkamateuren eine
Meinungsvielfalt gibt, sind dann Streit und ein mutwilliges Stören der Aus-
sendungen die Folge.
Da werden unmodulierte Träger gesendet, die jeweilige n Kontrahenten beleidigt
und es herrscht ein Chaos, das den geordneten QSO-Betrieb der übrigen Relais-
gemeinschaft blockiert. Darüber hinaus verärgern lange Durchgänge und zu kurze
Umschaltpausen Partner, die in ein QSO aufgenommen werden wollen. Durch den
großen Nutzerkreis von DB0ZU und durch die Übertragung und Aufzeichnungen im
Internet, sind diese Zustände für den Ruf des Amateurfunks in der Öffentlich-
keit äußerst schädlich.
Wir appellieren daher an alle Relaisnutzer, solche Gesprächsinhalte entweder
strikt zu meiden, oder wenigstens die eigene Position nur unter Achtung der
Gegenposition, ohne Wiederholungen oder gar Beleidigungen und unter Wahrung
aller Anstandsregeln zu vertreten.
Im Übrigen sollten wir uns an die gesetzlichen Bestimmungen erinnern und diese
auch einhalten. Gegen zwei Funkamateure läuft bereits ein Verfahren bei der
BNetzA aufgrund von Verstößen gegen Bestimmungen der Afu-Verordnung. Dies ist
für den Amateurfunk nicht förderlich.
Andererseits bedeutet dies nicht, dass nur Standard-QSOs geführt werden dürfen,
da die Bundesnetzagentur die Vorschriften heute liberaler auslegt. Aber eindeu-
tige Bestimmungen müssen eingehalten werden, ansonsten ist ein Relaisverbot
unvermeidlich.
Wir wünschen ein glückliches und gutes Neues
Jahr.
Info: Manfred Lauterborn, DK2PZ / Distriktsvorsitzender Oberbayern
Peter Baier, DJ3YB / Relaisverantwortlicher DB0ZU
(Franken-Rundspruch)