FRIEDRICHSHAFEN –
Wie sollen künftig Standort- und Wettermeldungen von den Usern bzw. bei
den Umsetzern im Rahmen der Betriebsart APRS weitergeleitet werden? Die
bevorstehende Standardisierung bei ihrer Betriebsart APRS auf
europäischer Ebene war das Schwerpunktthema von rund 30
APRS-Interessierten, vorwiegend Sysops, auf dem APRS-Treffen auf der
ham-radio in Friedrichshafen.
Bei der nächsten Konferenz der Internationalen Amateurfunkunion (IARU)-
Region 1 im November steht das Thema APRS-Standardisierung auf der
Tagesordnung. Zwei Vorschläge konkurrieren, einer aus Dänemark und einer
aus Norwegen. Bei der Diskussion waren sich die anwesenden Sysops
schnell einig: sie bevorzugen den norwegischen Vorschlag, der dem
Modernisierungskonzept der Mehrheit der deutschen Sysops nahesteht
(„WIDE 1-1 bzw WIDE n-n-Konzept“)
In den letzten Jahren war die Betriebsart APRS durch ein Wachstum an
Usern und Digis gekennzeichnet. Es steht aber mit der 144,800 MHz nur
eine Frequenz zur Verfügung, die in den Ballungsräumen stark belastet
ist. Im Rahmen des Modernisierungskonzept für die Betriebsart, welches
mehrheitlich in DL seit letztes Jahr umgesetzt wurde, soll eine
Entlastung der Situation, insbesondere durch Massnahmen insbesondere auf
Seiten der APRS-Umsetzer, erreicht werden. Kernpunkt ist dabei, das auf
Digi-Seite im Regelfall die Zahl der Weiterleitungen der Standortinfos –
je nach oertlicher Situation – durch entsprechende Parameter merklich
eingeschraenkt wird und damit das System funktionsfähig gehalten wird.
Beim dänischen Vorschlag werden andere Parameter (RELAY,
TRACEn-n-Konzept) zur Pfadadressierung unterstützt. Damit würde aber
sich Europa vom weltweiten Standard abkoppeln. Fortentwicklungen des
weltweiten Standards, z.B. hinsichtlich des Einsatz lokaler
Informationen und einer verbindlichen Kennzeichnung von Digipeatern
nicht berücksichtigt.
Auf der Tagung war zu erfahren, dass rund die Hälfte aller deutschen
APRS-Digipeater auf die neue Norm umgestellt haben. Auch hat sich die
Zahl der APRS-Digi im Jahresvergleich von 120 auf 160 erhöht. Rund 1200
von 1500 APRS-Nutzern in Deutschland haben ihrerseits ihre
Pfadeinstellungen an ihren Geräten auf die neuen Erfordernisse
umgestellt, was positiv registriert wurde.
Zum neuen APRS-DL-Koordinator wurde Torsten Schlegel, DL4APJ, aus
Hermsdorf gewählt. Er ist auch Thüringer DARC-Distriktsvorsitzender.
Ausführliche Informationen zur Tagung unter:
http://www.aprs-dl.de/index.php?download=2008-06-APRS-Treffen-Protokoll.pdf