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*A48* OV-Abend-Info-Flash 6/2012 mit Impressionen vom Vortrag über Blitzortung von DL1THN (darin: Link zur Powerpoint-Präsentation)

ILLMENSEE-GLASHÜTTEN  –
Rund 3 Dutzend Besucher hatte der jüngste OV-Abend des OV Pfullendorf, A48 und des OV Ertingen, P57, welcher auf dem Höchsten/Gelände der Amateurfunk-Relaisgemeinschaft Höchsten (ArgH) stattfand. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Thomas Hogenschurz, DL1THN, Vize-OVV des OV Ermstal (P31) zum Thema Blitzortung mit eigenem Selbstbauprojekt. Dazu waren auch eigens 3 Mentoren sowie 2 Schüler vom Schülerforschungszentrum Bad Saulgau gekommen.

Im kurzen offiziellen Teil blickte OVV Thomas, DL2GTS, auf den jüngsten Feldtag zurück. Zudem informierte er die Runde über das Geschenk des OV an Alt-OVV Andi, DF8TI zu seinem 40-jährigen. Andi hatte die OV-Mitglieder zu Geburtstagsfete (von ihm und seinem Sohn 40+5) eingeladen. Er ist jetzt ein Jahr lang ARRL-Mitglied und Abonnent der amerikanischen Funkzeitschrift.

Informiert wurde auch darüber, dass es wieder ein OV-Flohmarktstand an der ham-radio gibt.

Überraschte Gesichter gab es, dass Christian, DC4GC, "seine Lizenz zurückgegeben hat"… Erleichterung aber, dass er künftig unter "DM6EA" qrv sein wird.


zum Vortrag über Blitzortung von Thomas, DL1THN, am OV-Abend

Täglich spielen sich Naturereignisse am Himmel ab. Nur nehmen wir sie meist erst wahr, wenn es richtig kracht, also blitzt und donnert. Davor fürchten wir uns alle und schalten dann meist unsere elektrischen Geräte aus. Aber es gibt auch einige wenige, die ihre Computer und empfindliche Elektronik eingeschaltet lassen und sich mit den Blitzen beschäftigen und im PC auswerten.

In einem spannenden Vortrag von Thomas Hogenschurz, DL1THN,  aus der Nähe von Nürtingen lauschen, wie er Blitze in Europa, über dem Atlantik oder Nordafrika mit selbst gebauter Technik erfasst und auswertet. In einem technisch fundierten und gut verständlichen Vortrag mit vielen Bildern wurden wir mit diesem Thema vertraut gemacht.

In dem vorgestellten "TOA- Verfahren (Time of Arrival)“ werden Blitzentladungen, die ein Spannungsspektrum zwischen 3 und 30 kHz erzeugen, über 2 kurze rechtwinklig zu einander angeordnete Ferritantennenstäbe in einem niederfrequenten Empfänger mit Vorverstärker mikrosekundengenau erfasst und mit einem sehr genauen Zeitstempel versehen. Dieser Wert wird zusammen mit den geografischen Koordinaten der Empfangsstation, die eine GPS-Maus liefert, als Datendiagramm über den Stationsrechner und eine Internetverbindung (Flatrate) an den Zentralrechner in Düsseldorf übertragen. Erfassen nun mehrere Stationen die Entladung eines Blitzes, kann der Ort des Blitzeinschlags recht genau geortet werden. Die Genauigkeit der Ortung beträgt 500 m in einem optimalen Stationsnetz bei einer Knotendistanz von maximal 50 km. An einer Blitzortung sind minimal 6 Stationen beteiligt.

Die Station von Thomas steht in Elektrosmog freier Umgebung in Göhren-Leppin in Mecklenburg-Vorpommern. Dadurch werden die Messdaten durch äußere Störeinflüsse so gut wie nicht beeinträchtigt. Thomas kann seine Anlage (Stationsnummer 126) sogar von seinem süddeutschen Standort aus fernsteuern. Thomas hatte im Vorfeld seines Vortrags auch eigens Messinstrumente auf dem Höchsten stationiert und im Einsatz.

Im Bild gezeigt wurde auch die Station von Gezeigt wurde auch die selbst gebaute Station von Manfred Kühn, DL2GKM (Gönningen), der ebenfalls an dem Projekt teilnimmt (Stationsnummer 337).


Thomas schreibt auf seiner Homepage: "Am 15-06-2012 war ich auf das Relaisfest bei DB0WV eingeladen, um vom Projekt Blitzortung zu erzählen. Es hat viel Spaß gemacht den Vortrag vor einem großen Publikum zum besten zu geben. Der leicht veränderte Vortrag ist hier zum Download abrufbar:"
. . A-48 TOA – Blitzortung (4,4 MB, 48 Seiten, PDF-Format)


Wer an dem Projekt mit einer eigenen kostengünstigen Blitzortungsstation im Selbstbau mitwirken möchte, kann sich näher über http://www.blitzortung.org informieren. Dort heisst es u.a.:

"Blitzortung.org" ist eine Gemeinschaft von Stationsbetreibern, die ihre Daten zu unserem zentralen Server senden, Programmierern, die Algorithmen zur Positionsberechnung oder Visualisierung entwickeln und/oder implementieren, sowie freiwilligen Helfern, ohne die das Netzwerk so nicht existieren könnte. Es gibt keine Einschränkungen zur Teilnahme an diesem Projekt. Es gibt keine Teilnahmegebühr und keine Geschäftsbedingungen.

"Blitzortung.org" ist ein privates (nicht kommerzielles) Netzwerk zur Ortung elektromagnetischer Signalquellen in der Atmosphäre mit Hilfe von VLF Empfängern. Die Signalquellen sind in der Regel Gewitterblitze.

Die Abkürzung VLF (Very Low Frequency) bezeichnet den Frequenzbereich von 3 bis 30 kHz. Die Empfangsstationen zeichnen etwa 200 bis 400 Mikrosekunden der Signale mit einer Abtastrate von über 350 kHz auf. Mit Hilfe von GPS Empfängern werden die Signale mikrosekundengenau registriert und über das Internet zu unserem zentralen Server gesendet. Aus diesen extrem genauen Signalaufzeichnungen und den geographischen Koordinaten der Stationsstandorte werden auf dem zentralen Server die Positionen der Blitzentladungen berechnet. Unser Ziel ist eine Ortung von elektromagnetischen Entladungen mit extrem vielen relativ preiswerten Empfangsstationen (maximal 200 Euro pro Station).

Die berechneten Positionen stehen allen Teilnehmern im Rohformat und auf speziellen Karten zur freien nicht kommerziellen Nutzung zur Verfügung. Die Blitze der letzten zwei Stunden werden zusätzlich auf mehreren frei zugänglichen Karten für alle Besucher der Webseite präsentiert. Diese Karten werden jede Minute aktualisiert.


(teilweise Textübernahme und Bildübernahme von DF8TX)


Bildimpressionen vom OV-Abend

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